Neujahrstradition rund um den guten Ton – Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2014

Musikverein. Wien      01.01.2014

Das Neujahrskonzert begeistert seit dem Jahr 1939 Musikfans aus aller Welt. Heuer stand es ganz im Zeichen des Friedens und des Miteinanders. Zum zweiten Mal nach 2009 dirigierte der gebürtige Argentinier Maestro Daniel Barenboim.

Gleich das erste Stück, die „Helenen-Quadrille“ (op. 14) von Eduard Strauß ließ das Orchester in Schwung kommen. Die Wiener Philharmoniker nahmen auch heuer ihre Aufgabe sehr ernst, wenn sie sich auch an so mancher Stelle von ihrer humoristischen Seite zeigten. So war es ihnen eine besondere Freude, etwa zum „Ägyptischen Marsch“ (op. 335) von Johann Strauß Sohn eine Gesangseinlage beizusteuern.

Barenboim führte das Orchester souverän und zeigte einmal mehr, dass er den Wechsel zwischen einer flotten Polka und einer sentimentalen Ouvertüre zur Operette „Waldmeister“ (op. 467) ebenfalls von Strauß Sohn, beherrscht.

Geschmeidig und sehr schlank dirigiert fanden sich die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (op. 325) von Strauß Sohn im Programm wieder. Zur korrekten, originalen Interpretation dieser wurde sogar ein Zitherspieler aus Linz engagiert.

Die mit Spannung erwarteten Tanzeinlagen kamen in diesem Jahr aus dem Palais Liechtenstein. Die Solisten und Solistinnen des Wiener Staatsballetts, unter ihnen etwa Irina Tsymbal und Maria Yakovleva (Erste Solotänzerinnen) sowie Kirill Kourlaev (Erster Solotänzer) bewegten sich wie gewohnt grazil, diesmal in Kostümen der Modeschöpferin Vivienne Westwood. Sie fanden auch zu gezupften Tönen den richtigen Rhythmus.

Zurück zum Frieden: Neben der Intonation des Walzers „Friedens-Palmen“ von Josef Strauß (op.207) wurde vom Orchester und Barenboim zum Erstellen des Internet-Schlagwortes #prosit 2014 aufgerufen, um Neujahrsgrüße in die Welt zu senden. Eine noch nicht dagewesene Form von Social Media beim traditionsreichen Konzert.

Für Staunen sorgte dieses Jahr der „Radetzkymarsch“: Statt zu dirigieren, zog Barenboim es seinerseits vor, während des Marsches „sein“ Orchester mit Händeschütteln einzeln zu verabschieden. Ein Moment, der für kurze Irritation, aber hernach für Heiterkeit sorgte.

Heiterkeit und Friede waren die Botschaften dieses Konzertes für 2014.

-Martina Klinger-

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