„Freuen wir uns auf die Möglichkeit, mit Freunden und Familie in Liebe Weihnachten zu feiern! Ich freue mich, wenn Sie jetzt mit mir den Klassiker Stille Nacht, Heilige Nacht singen!“, so berührt Thomas Weinhappel, der beliebte niederösterreichische Bariton, an dem Abend seines Weihnachtskonzertes gemeinsam mit Ursula Wies und Theresa Allinger als Organistin die Herzen der Anwesenden.
Rezitatorin und Schauspielerin Ursula Wies liest Charles Dickens‘ „Eine Weihnachtsgeschichte“ vor. Nein. Das ist so nicht korrekt. Denn sie haucht ihr Leben ein! Sie spielt mit Gestik, Mimik und Stimme. Das Wunder der Wandlung des mieselsüchtigen Geizhalses namens Ebenezer Scrooge wird so erlebbar. Geister zeigen ihm seine Missetaten auf. Er grummelt sich grausam durch die Welt. So will er einer Einladung nicht folgen, weil er dafür ja ein Geschenk käuflich erwerben müsste. Medizin für Kranke verwehrt er ihnen. Als im Traum ein kleiner Bub stirbt, und Ebenezer schweißgebadet aufwacht, beginnt er umzudenken. Er will eine bessere Person werden. Und schafft es.
Wies und Weinhappel schaffen es wiederum in kongenialer Abstimmung, zu den Stellen der Geschichte das passende Lied zu wählen. Es ist eine wunderbar harmonische Abfolge zwischen Gesprochenem und Gesungenem, wie selten! Wenn sich Scrooge an Lieder seiner (Weihnachts-)Kindheit erinnert, erklingt etwa die Volksweise „Heidschi Bumbeidschi“ um 1820.
Besonders zärtlich klingt aus Weinhappels Mund „White Christmas“, wo er schön timbriert „May all your Christmases be white“ wünscht. „Es wird scho glei dumpa“ im Dialekt stellt gar keine Herausforderung für den Sänger dar. Auch der „Little Drummer Boy“ ist gut anzuhören. „Caro mio ben“ lauscht man ebenso gerne. Auf „Leise rieselt der Schnee“, wo Weinhappels kindesgleiche Vorfreude spürbar ist, folgt ein intensives „Ombra mai fu“. Einfach in innerer Einkehr: Das „Ave Maria“ von Schubert, gehüllt in Weinhappels Bariton. Feierlich gestaltet sich die „Stille Nacht“, gemeinsam mit der gesamten Kirche!