Lehár Festival Bad Ischl. Oberösterreich 18.Juli
Eine Operettenrarität steht auf dem diesjährigen Programm der Lehár Festspiele Bad Ischl. Nico Dostals „Ungarische Hochzeit“ aus dem Jahr 1939. Uraufgeführt in Stuttgart in Deutschland, aber auch hierzulande eher selten gespielt. Wiewohl die Operette nicht vom Namensgeber des Festivals stammt, so ist sie doch ein „Schmankerl“, welches von Intendant Dr. Michael Lakner aufgetischt wird.
Regisseur Leonard Prinsloo zeigt die Operettenrarität unverfälscht, mit viel Schwung, niemals sinnbefreit dahindümpelnd. Schon im Vorhinein ist zu sagen, dass sich ein Besuch in Bad Ischl lohnt. Denn frech und bissig und auch sehr stimmig kommt das Werk sehr zur Geltung. Marius Burkert hat das Orchester gut im Griff und erlaubt sich zwischendurch auch so manchen frivolen Zwischenton und Kunstgriff.
Regina Riel als Janka ist eine fein phrasierende Sängerin, die begeistert. Der Graf Stefan von Jevgenij Taruntsov ist darstellerisch überzeugend, aber leider plagen ihn die Höhe und einige Einsatz-Ruckler. Thomas Zisterer als Erdödy ist gut, von der oberen Spitze aber ein bisschen entfernt.
Tomaz Kovacic als Stuhlrichter und Gerhard Balluch als herausragender Desider komplettieren das Ensemble, das unter Dolores Schmidinger als Maria Theresia recht brilliert.
-Martina Klinger-