
Giacomo Puccini und seine Heimatstadt Lucca in Italien. Von hier aus brachte er die „Welt zum Weinen“. Mit wunderschönen Werken wie „La bohéme“, „Tosca“, „Madama Butterfly“, „Turandot“ oder „Manon Lescaut“ prägte er die Opernwelt bis heute. Sopranistinnen reißen sich um die Titelpartien, Tenöre schmelzen, wenn sie den Liebhaber-Part singen dürfen.
In Lucca wurde er also geboren. In Lucca, lei m´ intende? 🙂 Wo liegt Lucca denn eigentlich? In der Toskana, zirka 20 km nordöstlich von Pisa. Große Bedeutung hatte in Lucca die Textilindustrie. Berühmt war die Seide. Iulius Caesar hielt hier schon 56 v.Chr. seine Besprechung mit Crassus und Pompeius. Einige Jahre später, also 1858, tat hier Puccini seinen ersten Schrei.
Die Provinz Lucca erstreckt sich über einige Gebiete: Die Versilia am tyrrhenischen Meer, die Garfagnana an der Grenze zur Emilia Romagna, das Serchio-Tal und die Ebene von Lucca zählen dazu. Die Villa Mansi mit ihren schönen Parks liegt im Umland von Lucca. Die Provinz selbst wurde durchquert vom Frankenweg, einem großen Handelsweg im Mittelalter.
Sein Vater Michele Puccini war sogar Leiter der Stadtkapelle Lucca, sein Großvater Domenico schrieb Orchester- und Klavierwerke. Also beste Voraussetzungen für einen großen Komponisten, sollte man meinen? Liegt doch das musikalische Talent in der Familie.. Also, Giacomo Puccini hat sich bestimmt nicht nur hingesetzt und gemeint: „A tela o a seta ricamo in casa e fuori“, wie eine seiner berühmtesten Titelheldinnen. Er nahm seine Zukunft in die Hand. Er war ein bissl ein „Aufständischer“ wie man sagen würde. Denn er wollte nicht die über 100-jährige Tradition seines Großvaters und Vaters fortführen und bewarb sich nur als Organist, um seinen Zigarettenkonsum zu finanzieren, nicht um in diesem Business erfolgreich zu sein.
Im Jahr 1883 schrieb er seine Prüfungsarbeit, das „Cappriccio Sinfonico“, aus dem er später Teile übernahm und zu seiner Oper „La bohéme“ hinzufügte. Puccini fühlte sich trotz seines Trotzes wohl in seiner Stadt, wiewohl er bald auszog, um nach Pisa und Mailand zu gehen, um die Erstaufführungen seiner Opern zu begleiten. Im Teatro Regio in Turin (also immer Bella Italia) fanden gleich zwei seiner Premieren statt: „Manon Lescaut“ und „La bohéme“. Nur die arme „Tosca“ fand ihr Ende zum ersten Mal im Teatro Costanzi in Rom.
Puccini liebte seine Stadt Lucca. Nur die Stadt schien ihn nicht sonderlich zu lieben. Es gibt bis heute nur ein Puccini-Museum, keine Musikakademie nach seinem Namen benannt.

Puccini wohnte nach seiner Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin Elvira Bonturi dann in Torre del Lago, wo es heute noch die Puccini-Festspiele gibt. 1921 wohnte er schließlich in Viareggio.

Unter dem Namen „Puccini e sua Lucca“ werden in San Giovanni seine Werke gesungen und gespielt.
So, also würde Puccini nun sagen: „Or che mi conoscete, parlate voi. Deh parlate, Chi siete, Vi piacca dir?“
-Martina Klinger-