Auf der Premieren-Agenda des Salzburger Landestheaters: Das beliebte typisch amerikanische Musical ANNIE von Strouse/Charnin/Meehan, basierend auf dem berühmten Comic „Little Orphan Annie“ von Harold Gray. 2377 Vorstellungen en suite am Broadway garantieren Unterhaltung.
Kinder bekommen auf Bühnen bekanntermaßen sehr viel Aufmerksamkeit. So auch die Hauptdarstellerin des Abends, CLARA STEIN. Sie ist Schülerin am Musischen Gymnasium und spielt und singt auf sehr intuitive, kindlich-natürliche Weise. Ganz so, als ob es alles ganz leicht von der Hand ginge (bzw. aus dem Hals käme). Gemeinsam mit sechs anderen Mädchen nimmt sie die Erziehungsmaßnahmen der strengen Aufseherin des Kinderheims Mrs. Hannigan (gespielt von FRANZISKA BECKER) aufs Korn.
Das Schicksal will es, dass der Milliardär Oliver Warbucks, der im Gegensatz zu Annie selbst eher pessimistisch veranlagt ist, ein Waisenkind aufnehmen will. Die Wahl fällt auf Annie. Musical-Fixstern UWE KRÖGER zeichnet diesen Menschen in all seinen Facetten: Mal grüblerisch, mal jauchzend, dass er seine Wahl gut getroffen hat. Im Original-Comic ist er geboren um 1895, in einer kleinen Stadt nahe Supine. Im Film meint er, dass er in Liverpool geboren sei. Wie auch immer. Das Musical ist ein Renner in Amerika. Es gehört dort zum Standardrepertoire, bei uns im deutschsprachigen Raum (noch) nicht.
Die musikalische Leitung, die sich oft um jazzige Klänge bemühen muss, liegt in den Händen von PETER EWALDT. Musical-Meister KIM DUDDY hat einfühlsam und großzügig inszeniert.
Sehenswert.

