Von Verdi zu Massenet – Zurab Zurabishvili am Nationaltheater Košice/Slowakei

Die Stadt Košice liegt im Osten der Slowakei und ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Hier gibt es ein sehr ästhetisches Nationaltheater, eine Oper, die neben dieser Sparte auch Schauspiel und Ballett bietet. Das „Narodne divadlo Košice„, wie es in der Landessprache heißt, spielte in jüngster Zeit Verdis Macbeth (Schottland des 11. Jahrhunderts). Die Oper endet mit dem Tod Macbeths, der im Zweikampf mit Macduff fällt. Macbeth wird mit der Altersempfehlung ab 15 Jahren auf der Internetpräsenz des Theaters ausgewiesen.

Ebenjenen Macduff verkörperte in der aktuellen Aufführung der georgische Tenor Zurab (ზურაბ) Zurabishvili, der in seiner Interpretation nicht nur überzeugend litt, sondern mit seinem Stimmvolumen auch eigene Akzente setzte, die das Publikum in seinen Bann zogen. Macbeths Befehl, Macduffs Kinder töten zu lassen, bringt die ganze Enttäuschung und den bitteren Seelenzustand der Figur hervor. Aus dem 4. Akt stammen die Macduff-Szene „O figli, o figli miei!“ sowie die Arie „Ah, la paterna mano“.

Das Dirigat lag bei Igor Dohovic.

Einige Tage später gar rettete Zurabishvili die Premiere von Jules Massenets „Werther“ an diesem Haus als die Titelfigur mit langem weißem Schal und dunklem Mantel, schlicht gewandet, elegant und effektiv, und wie gewohnt mit einer durchschlagskräftigen Stimme, ausdrucksstark. Werther verliebt sich unsterblich in Charlotte (hier: Mezzo Elena Maximova) und sie wird von ihren Gefühlen für ihn überwältigt, obwohl sie einen anderen heiraten wird.

Eine besonders eindrucksvolle und bekannte Stelle stellt auch die Arie „Porquoi me reveiller, o souffle de printemps?“ nach Versen von Ossian dar. Werther fragt, warum ihn „der Frühlingshauch“ aufweckt. Das ist Gefühl pur, welches man schwer beschreiben kann. Aber welch Glück: Man kann es einfach hören. Es dirigiert Michael Engelbrecht.

So erlaubt Zurabishvilis breites Repertoire ihm ebensolche Titel-Heldentaten.

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