Wachaufestspiele Weißenkirchen 24. August 2014
Die Wachaufestspiele Weißenkirchen feiern ihr 10-jähriges Jubiläum. Intendant Marcus Strahl hat für dieses Jahr den „Hofrat Geiger“, ein Kultstück, angesetzt. Umgesetzt ist dieses recht gut, es geht aber noch mehr. Zweifellos eine Komödie mit schauspielerischem Niveau, nur ein wenig schlecht gewählt.
Ein Erlebnis ist Waltraut Haas als Alte. Man habe sie lange schminken müssen, und ihr Furchen ins Gesicht zeichnen, um sie so aussehen zu lassen. So ziemlich das ganze Ensemble lässt sie bei kurzen Auftritten hinter sich. Aber es gibt nicht nur Positives zu berichten aus dem „Hofrat“. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das Stück trifft zwar den Nerv des Publikums, nicht aber jenen der Zeit. Irgendwie wirkt das Ganze überholt und wie eine Posse. So aufgebauscht wie das wird, ist es im Endeffekt auch wieder nicht.
Der pensionierte Hofrat muss also seinen Pensionsschock überwinden. Christian Futterknecht gelingt das zwar schon, er ist trotzdem über alle Maßen emotionalisiert, als er in der Wachau seine Tochter Mariandl (Verena Scheitz) trifft.
Es wird ein bisserl wie eine Nestroy-Posse behandelt, in der Regie von Marcus Strahl zieht sich der Handlungsstrang verständlich durch.
-Martina Klinger-
Verena Scheitz, Christian Futterknecht, Waltraut Haas (c) Sam Madwar