Theater in der Josefstadt. Wien
Die Eröffnungspremiere der Spielzeit 2014/15 ist im Wiener Traditionstheater ein Werk von Arthur Schnitzler, dem bekanntlich umtriebigen Schriftsteller. Die „Liebelei“, die bei Weitem nicht so harmlos abläuft, wie der Titel vermuten lassen möchte. Es ist eine sehr, sehr moderne Interpretation, sei vorausgeschickt.
Schnitzler wird sich schon was dabei gedacht haben, wenn sich Herren wegen einer Liebschaft duellieren sollen, nicht wahr?
Regie führt Alexandra Liedtke. Sie ist sich der Herausforderung bewusst, einen Stoff, der doch nicht mehr ganz so taufrisch ist, auf die Bühne zu bringen. Präzise versteht sie es, etwas im „Damals“ verortetes in die heutige Zeit zu setzen. Überhaupt sind ihre Befehle klar, und ihre Hand für das Wesentliche ersichtlich.
Alma Hasun als Christine spielt angemessen schüchtern. Die junge Schauspielerin beherrscht schon so Einiges. Aber nicht immer ist es so. „Aufdrehen“, das beherrscht sie auch. Der Bühnen-Signeur Otto Schenk als ihr Vater Hans (passenderweise im Stück Violinspieler am Josefstadt-Theater 🙂 führt sie auch durch schwierige Szenen und begleitet sie liebevoll. Florian Teichtmeister, auch ein junger Schauspieler der Josefstadt, wirkt in der Rolle des Fritz wie aus einer anderen Zeit. In Nebenrollen Matthias Franz Stein und Eva Mayer. Sie runden das Ensemble gelungen ab. Man muss schon sagen, dass Schenk sich zurücknehmen muss, um ja nur nicht zu dominant zu wirken.
Die Bühne von Raimund Voigt ist ein bisschen zu reduziert.
-Martina Klinger-
Link: http://www.josefstadt.org