Ein Galaabend, die Verlosung eines Kleinwagens, der ganze Abend für den guten Zweck. Das war die diesjährige Licht ins Dunkel-Charity im Haydnsaal des Schlosses Esterházy in Eisenstadt. Der geistreiche Moderator Dr. Sepp Gmasz wurde nicht müde, alle Leistungen entsprechend zu würdigen. Landeshauptmann Hans Niessl wandte sich zudem mit Grußworten an seine Burgenländer und Burgenländerinnen. Die Familie Janoska (v.a. die Brüder Frantisek, Ondrej und Roman, welche gemeinsam mit Schwager Julius das Janoska Ensemble bilden) lädt jedes Jahr hochkarätige Künstler-Gäste zur Gala ein.
Einen schwungvollen Auftakt lieferte der Chor der 3c der NMS Theresianum Eisenstadt, alle jungen Damen in rosa Charleston-Tops und junge Herren in weißen Hemden, sie interpretierten „You Raise Me Up“ (Du ermutigst mich) des Norwegers Lovland, das unter anderem der Boygroup Westlife zugeschrieben wird, und von der Rockband Coldplay „Viva la Vida“. Dazu noch inspiriert von Martin Luther King „I have a Dream“.
Die siebenjährige Heidi Schuszter begeisterte auf dem Piano mit schwerer Bach-Kost und Ludwig van Beethoven.
Die Gruppe Dance Passion Burgenland (Viktoria Hotwagner, Daniela Pfeffer, Tamara Kalcher, Walter Ehrenhöfer und Petra Hrachovina) bewegte ihre begnadeten Körper zu dem bekannten Lied „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart!“. Außerdem stiegen zwei Mitglieder der Gruppe aus ihren Capes und präsentierten in einem zweiten Durchlauf noch eine erotischere Darbietung aus dem Musical „Dreamgirls“: „One night Only“. Romantisch und feurig zugleich.
Die Schauspielerin und neuerdings auch Chanson-Sängerin Lilian Klebow (merklich stark erkältet) trat gemeinsam mit Entertainer- und Komponistenlegende Bela Koreny auf und versuchte sich an Hildegard Knef. Sprich: „Für mich soll´s rote Rosen regnen“. Ihrer Stimme tat das an diesem Abend vermutlich nicht sehr gut. Dennoch „markierte“ sie nicht und versuchte all ihre Ausdruckskraft zusammenzunehmen. Den „Abschiedsbrief“ an einen fiktiven „Schatz“ hatte sie auch noch im Portfolio. Scherzhaft sagte sie: Bela hat mich fesseln und knebeln müssen, damit ich mit ihm auftrete!“
Das talentierte und über alle Maßen spielfreudige Janoska-Ensemble dominierte den zweiten Teil des Programmes: Frantisek, Roman, Ondrej (Brüder) und Julius (Schwager) geigten und spielten auf. Stampfen gehört bei ihnen als Ausdruck der Spiel- und Lebensfreude immer dazu, gefolgt von nahezu atemberaubender Virtuosität. Fritz Kreisler ist ihnen nicht als einziger Komponist ein Anliegen, zu Anfang spielten sie sein „Präludium“ und „Allegro“.
Dann stieß zum Ensemble Bariton und Kulturmanager Daniel Serafin dazu, der ein Medley zum Besten gab. Nach der Phrase „Come to Danny“, wurde es immer ausgelassener. Einfühlsam und mit toller dunkler Stimme folgte auch sehnsuchtsvoll: „Besame Mucho“, wobei auch auf Englisch, nicht nur auf Spanisch gesungen wurde (El Señor Daniel habla muy bien español!), sowie „Fly me to the Moon“ oder „Bei mir bist du Schen“, wobei auch dieser Umstand gleich auf Englisch erläutert wurde: „Please let me explain, bei mir bist du schen, means you are Grand!“ Daniel Serafin erhielt vom Moderator Dank für sein jahrelanges Engagement für Licht ins Dunkel.
Das Janoska Ensemble spielte auch noch mit weiteren Gästen auf: Ferry Janoska am Bandoneon, wobei hier der Fokus klar auf Astor Piazzolla gelegt wurde.
Dann der Weltstar aus Pottenstein in Niederösterreich, was nicht ohne Stolz erwähnt wurde: Daniela Fally, die Top-Sopranistin mit Weltkarriere, an allen wichtigen Opernhäusern. An diesem Abend zeigte sie ihre schmachtende und temperamentvolle Seite mit den beiden Arien aus zwei wunderbaren Operetten von Stolz und Dostal. Einmal wandte sie sich vertrauensvoll an den Violinisten Roman Janoska, und dann noch einmal an Ondrej, seinen Bruder, als sie zweierlei Geigen-Lieder intonierte und nach Spitzentönen, die ihresgleichen suchen, auch noch tanzte. „Spiel mir das Lied von Glück und Treu“ (von der „Ungarischen Hochzeit“, Dostal) und „Spiel auf deiner Geige das Lied von Leid und Lust“ („Venus in Seide“, R. Stolz).
Die Verlosung eines Kleinwagens erwies sich noch als humoristischer Höhepunkt des Abends mit einem sehr launigen Prof. Harald Serafin, der bei der Ziehung assistierte und der Automarke, doch eine recht gute Qualität attestierte, als ein Modell verlost wurde. Der Gewinner konnte schließlich per Telefon ausfindig gemacht werden, auf den Anruf und der Mitteilung: „Es hören Ihnen 700 Leute zu, Sie haben einen Wagen gewonnen!“ reagierte dieser charmant burgenländisch: „Machn´s mi net narrisch!“
Zum großen Finale fand sich zur Verzückung aller auf der Bühne auch der Nachwuchs der Familie Janoska ein (u.a. Amadeus, Leonidas und Melody) zum gemeinsamen Singen und Musizieren von Leonard Cohens: „Hallelujah!“
Ein schöner Abend im tollen Schloss Esterházy mit einem köstlichen Buffet und himmlischen Petits Fours.