B wie Buntgemischt – Jahresabschlusskonzert des Kreuzberger Musikvereins im Theater Reichenau.

 

 

Jährlich gibt sich der Kreuzberger Musikverein die Ehre und lädt Gäste ins Theater Reichenau ein, um das Jahresabschlusskonzert zu zelebrieren. Im heurigen Jahr wurden auch einige Ehrengäste geehrt, sowie langgediente Musiker.

Das Konzert unter dem langgedienten Kapellmeister Franz Stranz (über 30 Jahre) begann mit dem 1. Teil. Alt-Österreich kam zu Ehren mit dem Marsch „Unter dem Doppeladler“ von Josef Franz Wagner. Der mit der Moderation betraute Dr. Christoph Kainz (stv. Vorsitzender des Kuratoriums des Zukunftsfonds Österreich) verlor immer wieder kundige Worte über das kommende Stück.

Zur Ouvertüre der Oper „Il finto Stanislao“ von Verdi („Un giorno di Regno“) – „König für einen Tag oder Der falsche Stanislaus“ gab es einiges anzumerken: Zufolge einer unzulänglich studierten Erstaufführung, und nicht zwingend der mangelnden Kompositionskunst Verdis, fiel diese Oper beim Publikum durch. Der Chevalier Belfiore soll für eine kurze Zeit in die Rolle des Stanislaus Leszczynski (abgesetzter König von Polen) schlüpfen, damit der echte aus dem Exil nach Polen zurückkehren kann. Dadurch ist er „König für einen Tag“.

Der allseits bekannte Bedric (der Frederic, wie er „eingedeutscht“ hieß) Smetana war ebenso nicht frei von Kritik, als er sein doch sehr populäres Werk „Die verkaufte Braut“ schrieb. Er soll abgeschrieben haben, sogar von Richard Wagner. Bewahrheitet haben sich diese Gerüchte aber nicht. Vom Kreuzberger Musikverein, der sich zu diesem Zwecke auch sehr feinen Klängen widmet, hörte man die „Polka“, das „Finale“ und den „Springtanz“.

Dr. Kainz fachsimpelte inzwischen auch über die böhmische und die österreichische Küche („Ist sie nicht quasi dieselbe?“) Er selbst, fügte er schmunzelnd hinzu, könne „nicht kochen und sei froh darum, denn: Bei ihm würden Kaiserschmarrn und Powidl-Tatschkerl immer nur staubtrocken auf dem Teller landen.“

Um das Land Slowenien zu ehren, wurde die symphonische – und sehr wohlklingende – Ouvertüre „Slovenia“ von Alfred Bösendorfer komponiert. Die Musiker des MV Kreuzberg intonierten auch diese mit einer gewissen Portion Verve und einer großen Ernsthaftigkeit.

Ein deutscher Militärmarsch folgte schließlich noch zum Abschluss des ersten Teiles: „Hoch Heidecksburg“,  von R. Herzer, dessen Melodie sehr eingängig und auch manchen Fernsehzusehern von einem gewissen Herrn Silbereisen geläufig ist…“Hallo, wie geht´s euch?“

Dem scheidenden Bürgermeister des Kurorts Reichenau an der Rax, Nationalrat a. D. Hans Ledolter, wurde mit der Fördernadel in Gold des NÖ Blasmusikverbandes Tribut gezollt.

Im zweiten Teil des gut besuchten Konzerts begaben sich die Mitglieder des MV auf eine Fantasiereise durch das „Wunderland“ mit der lieben Alice. Komponiert von Sammy Fain, ist dieses Stück auch gewissermaßen eine Hommage an die Märchen von früher.

Sehr pariserische und Musical-Klänge werden mit „The Phantom of the Opera“ von A.L.Webber (Medley) laut. Dr. Kainz brachte hier den Originalschauplatz, die Oper Garnier in Paris ins Spiel. Diese verfügt über eine unterirdische Wasseransammlung, auch „geheimer See“ genannt. Gelegentlich muss diese abgepumpt werden.

Modern Times brechen an mit „The Best of Falco“ in einem Arrangement von Stefano Conte. Rock me Amadeus, auch ausgerufen, das haben die Musiker bereits verinnerlicht. Der Sound muss hier angepasst werden, rockiger soll es klingen, Wolfgang Floner entert die Bühne und übernimmt das Dirigat.

Ein ganz liebliches „Stückerl“ Geschichte folgt mit der „Sternen Polka“ von F. Manas.

Am Ende zeigen sich die Mitglieder des MV ganz traditionell, und mit den Marketenderinnen an ihrer Seite singen sie und spielen sie ihren „Kreuzberger-Marsch“, komponiert von Ehrenkapellmeister Leo Perner. Es kamen noch etliche Zugaben dazu, gefordert vom enthusiastischen Publikum.

 

 

 

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