Die Organisatorin des Wiener Opernballes, des traditionsreichsten und vielleicht schönsten Balles der Welt, Maria Großbauer, wird im Jahr 2020 zum letzten Mal ihrer Tätigkeit nachgehen. Das gab sie kürzlich bekannt.
Es sei ihr „eine große Ehre“ gewesen. Doch nun sei „der richtige Zeitpunkt zum Aufhören“ gekommen. Mit dem Abgang von Dominique Meyer als Wiener Staatsoperndirektor wird auch Großbauer „abdanken“. 2017 übernahm sie die Organisation des Balles von Desirée Treichl-Stürgkh und brachte die Oper näher zum Ball. Alle von ihr organisierten Bälle trugen das Motto von Opern, und bis ins kleinste Detail waren die Accessoires darauf abgestimmt. So fand das entzückende „Hänsel und Gretel – Lebkuchen – Eis“ den Weg in die Gänge der Oper. Zitiert wurde auch ein anderes Mal die „Wolfsschlucht“ aus dem „Freischütz“ oder wie heuer zitiert wird: „Die Zauberflöte“. Die Nachfrage nach Logen und Karten sei ungebrochen groß. Im heurigen Jahr werden die Gäste auf eine „Reise durch die Welt der sternflammenden Königin der Nacht“ mitgenommen.
Nun freut sich Großbauer auf den „letzten Countdown“, für den schon „fast alles vorbereitet“ ist. Die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Maria Großbauer wird jedenfalls sich einer Herausforderung stellen müssen, noch Innovationen zu kreieren. Sie oder Er reiht sich in eine illustre Reihe der Opernballorganisatorinnen (bisher ausschließlich weiblich) ein: Christl Gräfin Schönfeldt (†) (1956-1980), Lotte Tobisch-Labotyn (†) (1981-1996), Elisabeth Gürtler-Mauthner (1999-2007, unter ihr durften Parterre- und Ranglogen nur noch von Donatoren gemietet werden), Desirée Treichl-Stürgkh (2008-2016, jedes Jahr wurde unter ihr die Eröffnung von einer anderen Tanzschule durchgeführt) und schließlich Maria Großbauer (2017-2020, sie stellte jeden Ball unter ein konkretes Opern-Motto).