Was macht Peter Weck heute? Grandseigneur des österreichischen Fernsehens
Als Sängerknabe – Sopransolist hat er begonnen, als Film- und Fernsehschauspieler ist er in die österreichische Geschichte eingegangen. Die Rede ist von Peter Weck, der agile 90 Jahre alt geworden ist.
„Ich kann mir sogar vorstellen, dass Du noch in New Jersey bist“ (Sonny Boys) – Theater und Filme
Viele europäische Theaterhäuser durfte Weck sein vorübergehendes Zuhause nennen, nachdem er verschiedene Instrumente und Maschinenbau eher erfolglos studiert hatte. Das Max Reinhardt Seminar in Wien schloss er nämlich mit Auszeichnung ab. Stets als arbeitsam und ehrgeizig bekannt, wollte er immer seine Rollen ausfüllen. Ob in der in Österreich und Deutschland beliebten Serie „Ich heirate eine Familie“ oder den Sissi-Filmen, später auch Ausflüge zu „Utta Danella“ und „Das Traumhotel“. Er führte selbst Regie und spielte einer der Hauptrollen in der Gaunerkomödie „Geliebte Gegner“ und deren Fortsetzung „Die Ehre der Strizzis“ (mit Rainhard Fendrich). Er führte bei unzähligen TV-Serien Regie und debütierte 1953 am Theater. Seine erste Rolle war Truffaldino in Goldonis Stück „Der Diener zweier Herren“ am Stadttheater Klagenfurt. Seine letzte Theaterrolle spielte er in der Komödie im Bayerischen Hof München in „Sonny Boys“ (Neil Simon) im Jahr 2019.
Er brachte das Musical als erfolgreicher Musicalintendant 1984 „Cats“ von Andrew Lloyd Webber nach Wien, dieser Welterfolg bescherte auch ihm noch mehr Bekanntheit. 1992 wurde „Elisabeth“ – das Musical mit riesengroßem Erfolg uraufgeführt, Weck beendete danach seine Tätigkeit an den Vereinigten Bühnen Wien.
Nette Anekdote: Als Kind vertrug er keine kalten Speisen, bis er einmal einen großen Eisbecher aß. Da war sein Magen kuriert. Die Kriegsjahre verbrachten er und seine Familie im niederösterreichischen Pitten, wo sein Großvater Bürgermeister war. 1945 kehrte die Familie nach Wien zurück.
Ein Schicksalsschlag veränderte sein Leben
Seit 1967 war Weck verheiratet. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Ingrid im Jahr 2012 hatte er eigentlich das Bedürfnis, sich zurückzuziehen und nicht mehr zu spielen. „Meine Frau war alles, was ich nicht war.“, sagte er im Interview. Er gab die Familien-Villa zugunsten einer Wohnung auf. Sohn und Tochter, Philipp und Barbara spendeten ihm Trost und suchten mit ihm neue Lebenskraft. Weck gab bekannt, dass er, sollte er wieder spielen, keine lustigen, nur noch ernstzunehmende Charaktere mehr darstellen wolle. „Ich habe kein Bedürfnis mehr, den lächelnden Großvater zu spielen.“, so Peter Weck. So kam es noch einmal zu einem Comeback im Wiener „Tatort“ an der Seite der Ermittler Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer. In der Folge „Paradies“ spielte Weck einen Rentner, der Medikamente schmuggelt. Es war eine „Verbeugung vor ihm“, so wurde der Film rezensiert.
Nun hat Weck seinen endgültigen Abschied von der Bühne bekanntgegeben. Er wolle „noch etwas erleben und die Zeit genießen“. Ebenso gab er bekannt, frisch verliebt zu sein, sprich: eine neue Partnerin, eine Kinderpsychologin, an seiner Seite zu haben. Es gehe um Genuss und gemeinsame Zeit. „Natürlich gibt es in meinem Alter noch Liebe, aber keine Heirat mehr“, so Weck. Nach harten Zeiten dürfte dies ihm wohl gut tun.
ALLES GUTE ZUM 90. Geburtstag und wundervolle Jahre in Glück und Seligkeit.