In Musikkreisen wird besonders seine Liebe zu einem bestimmten Instrument geschätzt. Nicht wenige SchülerInnen im niederösterreichischen Neunkirchen lauschten als Professor für Mathematik seinen Ausführungen, die er oft mit den Worten „Es geht weiter in diesem Theater“ beendete. Der Musiker und Pädagoge Dr. Herbert Scheibenreif feiert dieser Tage einen runden Geburtstag.
1994/95 studierte er Akkordeon in Friedrich Lips‘ Klasse an der russischen Gnesin-Musikakademie in Moskau. Das durchaus besondere Instrument ließ ihn nicht mehr los: Als Mitglied des Wiener Akkordeon-Kammerensembles ging er mit diesem auf Tournee. Scheibenreif wurde 1. Preisträger des Österreichischen Wettbewerbs für Akkordeonsolisten in Neunkirchen und reiste als Juror und Delegierter von Kopenhagen über Shanghai bis nach Liverpool, um Österreich bei Akkordeonwettbewerben zu vertreten. Bis 2018 hatte er die Rolle des Vizepräsidenten der Confédération Internationale des Accordéonistes (CIA) inne.
Auch als Übersetzer hat sich Scheibenreif betätigt: Er übersetzte einige von Friedrich Lips‘ Werken, darunter „Die Kunst des Bajanspiels“. Bajan bezeichnet die osteuropäische Form des Knopfakkordeons.
Sein Engagement um das Instrument nimmt nicht ab: Er organisiert immer wieder Konzerte mit bekannten arrivierten Akkordeonspielern und Newcomern, bringt gerne als Korrespondent des Harmonika-Forums oder Modern Accordion Perspectives Neuigkeiten unter die interessierten Leser. Für ihn gibt es kein „Daumen mal Pi“.
Belohnt und bedankt wurde er dafür unter anderem schon mit der Ehrennadel in Gold der Stadtgemeinde Neunkirchen (2016), mit dem Lifetime Achievement Award der Times Square Press New York (2019) und der Aufnahme in die Accordion World Hall of Fame (ebenso 2019) in New York.
Das renommierte US-Akkordeonmagazin verlieh ihm 2020 den Titel „Man of the Year“.
Der Kulturpavillon gratuliert herzlich zum Geburtstag!