
Bayerische Staatsoper. München April 2014
PROBENBERICHT (vor Premiere)
Verdis Melodramma in 3 Akten rund um den Hofnarr Rigoletto, der viel tut, um seine Tochter Gilda zu schützen, sie aber letztlich unabsichtlich tötet, war schon seit jeher eine beliebte Oper. Es ist die erste Oper der „trilogia popolare“. Die bayerische Staatsoper wagt sich wieder einmal daran und tut gut daran, nicht zu outrieren.
Knappe drei Stunden dauert Gildas und Rigolettos Leidensweg in München. Es ist eine sehr zurückgenommene Inszenierung von Regisseur Arpad Schilling. Die Bühne ist dennoch voll von Statisten. Die schlichten, aber wirkungsvollen Kostüme stammen von Márton Agh.
Die Solisten mühen sich und verstellen sich mitunter. Es sind besonders Piero Pretti als Duca di Mantova (Herzog von Mantua) und die junge Erin Morley als Gilda hervorzuheben. Ein ständiges Bemühen umeinander und eben auch ein Durcheinander als Folge von inszenatorischen Verstrickungen stehen im Raum. Dieses versuchen die Darsteller so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Franco Vassallo ist sicher nicht der allerbeste Rigoletto, aber er gibt sich sichtlich Mühe. An die Premierenbesetzung von 1851 (Felice Varesi) ist heute nicht mehr zu denken.
Morleys „Caro nome“ hört sich zwar etwas schrill an, ist aber sehr ausbalanciert. Ein warmer Sopran ist dafür sicher mehr als achtbar.
Das Bayerische Staatsorchester wird von Marco Armiliato gut geführt, ein wenig Tempo würde aber nicht schaden.
-Martina Klinger-