Noten und Musik im Blut – in den Beinen Übermut! Das Konzert des Janoska Ensemble mit Bireli Lagrene im Kulturzentrum Eisenstadt

Die Brüder Frantisek, Roman und Ondrej sowie Julius Darvas – das „Janoska Ensemble“: Im Rahmen ihrer Tour „Janoska Style“ performten sie im Kulturzentrum Eisenstadt. Unverwechselbarer Virtuosen-Sound: Sie nehmen sich Werke bekannter Komponisten wie Paganini, Mozart, auch Filmmusik von Lalo Schifrin her und spielen diese im „Janoska Style“. Für das Konzert in Eisenstadt holten sie sich den Jazz-Gitarristen aus Frankreich, Bireli Lagrene.

Ein ganz besonderes Stück war bereits am Beginn dafür wie gemacht, die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Eine wohlbekannte Melodie, die in Ansätzen wohl jeder nachpfeifen kann und (zumindest zu Silvester) schon einmal gehört hat: Die Ouvertüre zur „Fledermaus“ von Johann Strauss. Original in A-Dur 4/4 alla breve, nehmen sich die Janoskas dieser an und interpretieren sie einmal weitgehend fernab des Originals, als modernisierte und trotzdem leidenschaftliche Version, die sofort ins Ohr geht!

Später wird sich auch dem Komponisten Fritz Kreisler gewidmet, er war ein Schüler von Joseph Hellmesberger Junior und Anton Bruckner, Frantisek Janoska schrieb ihm zu Ehren in einem Café in Paris, in der Rue de Rome, die „Musette pour Fritz“, die das Ensemble nicht minder leidenschaftlich und mit feinen, austarierten Bewegungen interpretiert. Natürlich ist im Falle solcher Musiker auch einmal „blind“ Klavierspielen durchaus möglich, wenn Frantisek versonnen und wissend ins Publikum blickt und sich vergewissert, ob alle noch aufmerksam sind, während er seine Finger in bewährt verspielter Manier über die Tasten gleiten lässt. Dazu muss man aber schon Vollblut-Musiker sein, das kann wahrlich nicht jeder.

Persönlich wird es dann, wenn wieder zwei der Musiker eigens komponierte Werke für ihre lieben Kinder vorstellen: Dann wird das Publikum Zeuge, wie der stolze Papa Roman Janoska an der Violine ein zärtliches, und später auch energisches Widmungs-Lied für seine Tochter spielt: „Melodie für Melody“ heißt es und gerät zu einem Wechselbad voller Energie und man spürt die Freude und Empathie. Nicht minder hat sich Frantisek Janoska bei dem seinerseitigen Stück „Rumba für Amadeus“ ins Zeug gelegt. Ganz leise, schmelzende Töne treffen da auf südländische, packende Rhythmen, die das Publikum fast zum Mitklatschen animieren. Wenn die beiden Kinder das später noch einmal hören, werden sie gewiss stolz auf ihre Väter sein.

Die Mondscheinserenade von Beethoven „haben wir uns erlaubt zu verbinden mit „Nights and Day“, so Julius Darvas, der auch die Moderation übernahm. Romantische Motive mit modernen Anklängen, so war auch das Thema dieses Abends „Blue Note, Vienna-Paris-New York“.

Die Filmmusik war ebenso prominent vertreten: Jeder dachte wohl an den Titelhelden Tom Cruise, als man die Takte von „Mission Impossible“ (Filmmusik von Lalo Schifrin) vernahm. Doch als man im Publikum auf die Synchron-Haltung der Geigenbögen von Ondrej und Roman Janoska achtete, war Cruise für einen Moment auch vergessen. Perfekt aufeinander abgestimmt musizierten hier die Brüder, als gäbe es kein Morgen. Übrigens wäre auch ein James-Bond-Theme, vielleicht „Goldeneye“ oder „Der Morgen stirbt nie“ bei den Janoskas in allerbesten Händen.

Die Paganinoska – eine wunderbare, persönliche Komposition der Janoskas zu Motiven von „Teufelsgeiger“ Niccolo Paganini, war ein Höhepunkt des Konzertes!

Alle Musiker zeigen einen leidenschaftlichen Körpereinsatz und kleinere, aufheizende Rufe bei den Stücken. Besonders Roman Janoska schont beim Auftritt (auch zur Freude der Zuseher) seine Sprunggelenke nicht. Musik geht eben nicht nur durch die Instrumente (man merkt die Liebe zu selbigen bei jedem Handgriff der Brüder und des Ensembles) sondern auch durch den Körper!

Ein fantastischer Abend voller persönlicher Musik und sehenswerter Persönlichkeiten!!! Es lebe der Janoska Style!

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