Bruckner in „the house“. Weihnachtsgala / Latein und Latin im Brucknerhaus Linz/OÖ.

Das Linzer Brucknerhaus, – ein imposanter Bau an sich – versprach eine große Gala zum Ausklang des Advents und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Große Namen und heiße Rhythmen brachte der Abend, nicht alle waren in Bestform.

Die KünstlerInnen des Abends: Kammersängerin Angelika Kirchschlager, die aus Texas stammende Jazzsängerin Carmen Bradford, die feurige Jessie Ann de Angelo (Das Brucknerhaus beschreibt sie so: Wenn man einer Künstlerin alle Farben unserer Welt zuordnen kann, dann ist es Jessie Ann.), der aufstrebende Sänger Alois Mühlbacher, die Josefstadt-Größe Sona MacDonald, Dancing-Stars-Vocalist Andie Gabauer, der aus einer ORF-Castingshow bekannte Werner Mai, die St. Florianer Sängerknaben.

Eine Moderation wie eine temperamentvolle Doppel-Conference lieferte das Vater-Sohn-Duo Harald und Daniel Serafin. Sie lieferten Hintergrundinformationen und charmante Schmähs. Auf die Phrase: „Freuen Sie sich auf..“, folgte meist der laut ausgesprochene, gemeinsam artikulierte Name des Künstlers oder der Künstlerin. Sogar in mehreren Sprachen versuchten sich die Moderatoren. Die russische Tanzeinlage geriet aber nicht sonderlich zum Vorteil. KS Prof. Harald Serafin muss auch vertraute Gefühle im Brucknerhaus bekommen haben, interpretierte er doch schon Anton Bruckner bei der Linzer Klangwolke.

Im klassischen Teil traten Kirchschlager und Mühlbacher auf, wobei man sagen muss, dass die Kammersängerin nicht ihren besten Abend hatte. Bei „Panis Angelicus“ von Cesar Franck, leistete sie sich eine Textunsicherheit: Sie verwechselte „dominum“ mit „hominum“. Naja. Mühlbacher interpretierte das Ave Maria von Caccini und sorgte damit für Gänsehaut.

Carmen Bradford riss gesanglich alle vom Stuhl, das Linzer Publikum war begeistert, sie wünschte „Merry Christmas to all of you!“ und begrüßte medienwirksam den „Governor Pühringer“, um gleich darauf festzustellen: „You have the right seat!“ Diese Sängerin braucht nicht einmal ein Mikrofon, um gehört zu werden. Beeindruckend!

Jessie Ann de Angelo rüttelte mit ihrer Interpretation des „Navidad Rock“. Sie wollte das Publikum zum Tanzen animieren. Sie erzählte, wie in ihrer Heimat bei 30 Grad zu Weihnachten Tequila getrunken wird und mit weißem Sprühschaum Schnee an Fenstern simuliert wird.

Sona MacDonald mit ihrer nicht enden wollenden Energie (die sie auch immer am Theater in der Josefstadt zeigt) rockte mit „Don´t rain on my Parade“, diesen Titel erarbeiteten Vater und Sohn Serafin gemeinsam mit den Übersetzungen „Regne nicht auf meine Parade“ im Sinne von „Stiehl mir nicht die Show“. MacDonald war dankbar über die Chance, ausgelassen zu springen und zu singen.

Die Interpretation von „I dreamed a dream“ aus dem bekannten Musical „Les Miserables“, war ebenso ein Highlight, obwohl die Orchesterbegleitung doch eine recht eigenwillige Version entwickelt hatte.

Werner Mai glänzte mit einer toll ausbalancierten Stimme und einem besonders rührenden „You raise me up“ (bereits von Westlife, Josh Groban und Andre Rieu jeweils anders interpretiert).

Andie Gabauer hat sein Talent schon oft in der ORF-Show Dancing Stars unter Beweis gestellt. Er lieferte die langatmigste Version von Nat King Coles Christmas Song, die man sich vorstellen kann. Da wünschte man sich gleich die Version von Moderator Daniel Serafin zurück. (O du fröhliches X-MAS-Concert / Wiener Musikverein) Das Finale des Abends bildete der Hit „Feliz Navidad“.

Ein Video zum Abend sehen Sie auf YouTube:

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