Die Festspiele Reichenau an der Rax haben sich auch 2017 wieder zum Ziel gesetzt, „einige Stunden Lebensfreude“ zu bereiten. Nach einer äußerst erfolgreichen Saison 2016 bereitet das Intendanten-Paar Peter und Renate Loidolt bereits die 30. Spielzeit vor. Es finden sich bekannte Autoren, eine englische Bühnenfassung und tolle Klavierkonzerte (die immer für Begeisterung sorgen).
Der kleine gedruckte Vorschau-Zettel auf 2017 wurde im vorigen Jahr bereits zum begehrten Objekt, das jeder Theaterfreund, jede Theaterfreundin unbedingt schon in Händen halten wollte. Es wird ja gerne gesagt, dass sich besonders Wiener Theatergrößen in Reichenau im Sommer die „Klinke in die Hand geben“.
Ein Mann, der Reichenau an der Rax die Treue hält, ist Joseph Lorenz, immer wieder als Name auf dem Besetzungszettel zu finden, auch heuer: Er „gönnt“ sich mit dem „Baumeister Solness“ von Henrik Ibsen erstmals auch eine Regie, und spielt auch die Titelrolle. An seiner Seite: Julia von Sell, Rainer Frieb, und die junge Josefstadt-Schauspielerin Alma Hasun in der Rolle der Hilde Wangel.
Arthur Schnitzler darf auch seinen Beitrag leisten, und zwar mit „Im Spiel der Sommerlüfte“, einem Schauspiel in drei Akten. Im „niederösterreichischen Dorf Kirchau“ spielen unter der Regie von Ex-Schloss Weitra-Intendantin Beverly Blankenship Julia Stemberger, Dietrich Mattausch, Tobias Reinthaller, Maria Schuchter, der Volkstheaterstar Marcello de Nardo, und Fanny Altenburger. Schnitzlers letztes Stück soll in Reichenau zu etwas ganz Besonderem werden.
Von D.H. Lawrence kommt die Antwort auf die „Frauenschicksale“, es ist „Lady Chatterley“ in einer neuen Bühnenfassung, in der Regie von John Lloyd Davies werden Lukas Spisser, Tobias Voigt und „Lady“ Katharina Straßer ihr Bestes geben.
Ödön von Horváth, der Reichenau persönlich nie besucht hat, dessen Komödie „Zur schönen Aussicht“ aber durchaus auch hier spielen könnte, ist 2017 ebenso auf dem Spielplan vertreten. Die Komödie in drei Akten wartet mit interessanter Besetzung auf: Nicolaus Hagg, Thomas Kamper, Philipp Stix, David Oberkogler, „Sir“ Peter Matic, Therese Affolter und Johanna Prosl werden die „schöne Aussicht“ genießen. Regie führt Michael Gampe.
Das Sprechtheater-Programm rundet eine szenische Lesung im Rahmen der literarischen Matineen von Renate Loidolt ab: AMOK – Der Amokläufer von Stefan Zweig, dessen Protagonist sich für 10 Jahre in die holländischen Kolonien absetzt, um als Arzt zu arbeiten, nach sieben Jahren aber die Lust verliert, wird sicherlich ein Highlight.
Und schließlich noch die begeisternden Klavierkonzerte, dieses Jahr wieder bestritten durch einerseits den Pianisten, den wir alle kennen, Rudolf Buchbinder (der auf keinen Fall „Professor“ genannt werden will!) und andererseits die Schwestern Katia und Marielle Labéque, welche gemeinsam mit dem Trio Kalakan musizieren werden.
Info:
Premiere „Baumeister Solness“ (H. Ibsen): 1. Juli, 19:30 h, Großer Saal
Premiere: „Im Spiel der Sommerlüfte“ (A.Schnitzler): 2.Juli, 15:30 h, Neuer Spielraum
Premiere: „Lady Chatterley“ (D.H. Lawrence): 3. Juli, 19:30 h, Großer Saal
Premiere: „Zur schönen Aussicht“ (Ö. v. Horváth): 4. Juli, 19:30 h, Neuer Spielraum
Szenische Lesung: „AMOK“ (S. Zweig): 8.Juli, 11:00 h, Neuer Spielraum
Klavierkonzert Rudolf Buchbinder: 2.Juli, 11:00 und 19:3o h
Klavierkonzert Katia & Marielle Labeque: 23. Juli, 11:00 und 19:30 h