Konzert der Wiener Volksoper – „Wir Spielen Für Österreich“ / Radiokulturhaus Wien

Der Sender ORF III übertrug ein Konzert der Solisten der Wiener Volksoper unter dem Motto „Operette mit zwei Ausflügen ins Musical“. Der Moderator: Christoph Wagner -Trenkwitz, Chefdramaturg der Volksoper.

Natürlich den Corona-Umständen geschuldet: Die recht dünne Orchestrierung der einzelnen Nummern, die sich aber dennoch „hören“ lassen konnte.

Mit der „Lustigen Witwe“ ehrte man Franz Lehár. Alexandre Beuchat, Bariton aus der Schweiz, ging zu „Maxim“, und das OHNE Zylinder. Ja gibt es denn das. Die texanische Sopranistin Rebecca Nelsen, wohlbekannt, sang das berühmte „Vilja“- Lied sehr berührend und mit recht fülliger Stimme. Ebenso ein Publikumsliebling der Volksoper: Vincent Schirrmacher berührte seinerseits mit „Von Apfelblüten einen Kranz“ und mit dem Klassiker „Dein ist mein ganzes Herz“. Harmonisch und mit sicheren Spitzentönen. Nur die orchestrale Untermalung ist da, an dieser Stelle, zu laut.

Zur Goldenen Operettenära wird ein Schwenk gemacht: „Die Fledermaus“ kommt angeflattert. Mit ihr Martina Mikelic in der Rolle des Prinzen Orlofsky, die sie aber nicht gar so lustvoll ausfüllt, wie es scheint. Das Finale ist wieder stark. Kristiane Kaiser singt sodann die Rosalinde mit „Klänge der Heimat“, kräftig. Am Klavier begleitet Eric Machanic. Chefdirigent Alfred Eschwé und sein Orchester werden von zuhause aus zugeschaltet und man intoniert den „Donauwalzer“ (An der schönen blauen Donau), als Grußbotschaft von Österreich, für Österreich und die Welt. Sogar ein Ballettpärchen ist „@home“ und tanzt mit Staubwedel durch die Wohnung. Eine liebe Idee.

Die beiden Ausflüge zum Musical machen Johanna Arrouas und Stefan Cerny, jeweils mit Darbietungen von „Somewhere over the Rainbow“ (aus dem „Zauberer von Oz“) und „Ol´ Man River“ (aus „Show Boat“).

Die „Gräfin Mariza“ von Kálmán kommt auch noch hinzu, zu der geselligen Runde (trotz Fehlen des Publikums): Carsten Süss ruft „Komm Zigany“ und lockt dann sogleich auch Ursula Pfitzner zu sich, sie ergeben sich dem wunderschön intonierten Liebesduett: „Sag ja, mein Lieb´, sag ja!“

Und, wer darf nicht fehlen: Natürlich auch Sylva Varescu (in Gestalt von Ursula Pfitzner), die diesmal mit Ben Connor (beide sehr fein) sich zu erinnern versucht: „Weißt Du es noch, was wir beseligt empfunden?“ „Die Csárdásfürstin“ war eine von Kálmáns Operetten.

Selbiger Ben Connor begibt sich auch mit Johanna Arrouas gemeinsam auf Reise in das „Schwalbennest“ mit „Machen wir´s den Schwalben nach“ – rührend.

Ein „Schlager“ aus Ralph Benatzkys Operette „Meine Schwester und ich“ wird dargebracht von Oliver Liebl. Dieser weist durchaus Stepptanzqualitäten auf und wirkt charmant bei „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin“.

Vincent Schirrmacher und Johanna Arrouas schwelgen noch als Valencienne und Rosillon: Sie wollen sich ein letztes Mal küssen im kleinen Pavillon. „Komm in den kleinen Pavillon“ aus der „Lustigen Witwe“ ist ebenso immer wieder schön zu hören.

„Lippen schweigen“, auch die von Rebecca Nelsen und Alexandre Beuchat, aber erst nach Intonierung des gleichnamigen Duetts. Schade, dass es nicht weiter geht, an dieser Stelle. Man hätte noch gerne gelauscht. Aber bestimmt bald wieder an der Volksoper Wien.

Link zur Volksoper:

http://www.volksoper.at

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