Ein echtes „Christkindl“: Der Herr Professor, Kammersänger, ehemalige Intendant und Schauspieler Harald Serafin. Geboren in Litauen am 24.12.1931. Er wird heute 90 Jahre alt. Sein Bekanntheitsgrad ist – gerade in Österreich – sehr hoch. Ein Unikum mit vielen Begabungen, einer entbehrungsreichen Jugend in Deutschland und immer getragen von dem „trotzigen“ Entschluss, nicht Arzt, sondern Sänger zu werden. Dann doch lieber „Wiener Blut“ statt ins Gesicht spritzendes Blut und Bühne statt Operationssaal.
Otto Schenk ließ nichts unversucht, um aus ihm einen perfekten „Gabriel von Eisenstein“ (Die Fledermaus von J. Strauss) und auch einen makellosen „Graf Danilo“ (Die lustige Witwe von F. Lehár) zu machen. Oft auch mit Qual und Mühe.
Als eleganter Danilo stets mit breitem Lächeln, schwarzem Zylinder und Stock ausgestattet, tänzelte er – jeden Ton treffend – über die Opernbühnen der Welt. Den Zylinder hat er abgelegt, Stock ist keiner vonnöten. Gut zu Fuß und immer „wunderbar“, obwohl es ihn, wie er selbst sagt, manchmal schon nervt, das kleine Wörtchen.
Einen ungemeinen Höhenflug erlebten die Seefestspiele in Mörbisch (Burgenland) mit ihm als Intendanten von 1992 bis 2012. Sein Geheimnis? Er ging auf die Menschen zu, warb, dachte sich Gags aus, wirbelte mal hier, mal dort auf Messen herum, brachte Busse voller Operetten- und/oder KulinarikliebhaberInnen zur Seebühne.
Sogar auf Hoher See (im östlichen Mittelmeer) konnte man die Seefestspiele im Jahr 2006 erleben. Eine 10-tägige Kreuzfahrt mit Ensemblemitgliedern von Genua / Italien bis Yalta / Russland mit Landausflügen und Operetten-Konzerten an Bord des imposanten Schiffes „MSC Sinfonia“ wurde zum Erlebnis für „Mr. Wunderbar“ und seine Familie.
Auf Tochter Martina (international erfolgreiche Opernsängerin, bald auch wieder an der Wiener Staatsoper) und Sohn Daniel (Kulturmanager und Direktor der Oper im Steinbruch St. Margarethen) ist er besonders stolz. Enkeltochter Elisabetta lebt in Italien.
Im Theater in der Josefstadt stand Serafin zuletzt als Aylott im Stück „Schon wieder Sonntag“ des englischen Autors Bob Larbey an der Seite von Otto Schenk und Hilde Dalik auf der Bühne.
In der „Nacht in Venedig“ von Johann Strauss, eine oft gespielte Operette – in Mörbisch, der Wiener Volksoper oder auf Tournee, spielte Harald Serafin des Öfteren den Senator Delacqua, welchem auf der Bühne zum 60. Geburtstag der Chor der Venezianer ein Ständchen darbringt: Man sollte einfach einen 90er einsetzen!
„Du, den wir hoch verehren,
bist heute 60 Jahr´.
Du wurdest grau (weiß) in Ehren,
Du selt´nes Exemplar……
……Deine größten Gedanken, Du hältst sie in Schranken,
in sich´rem Verschluss. Du bist ein Pfiffikus!
Solche Perlen des Geistes
sind kostbar,
Du weißt es,
Du hältst sie versteckt,
wo sie kein Mensch
entdeckt.
Vivat!!
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG UND FROHE WEIHNACHTEN!